Erfolgskontrolle einer Besamung

Untersuchung mittels Ultraschall

Mit einem Ultraschallgerät ist eine Trächtigkeitsuntersuchung ab ca. dem 25. Trächtigkeitstag möglich.

Untersuchung von Hand

Von Hand ist eine Trächtigkeitsuntersuchung ca. ab dem 40. Trächtigkeitstag möglich. Bei Rindern etwas früher, bei älteren Kühen etwas später. Trächtigkeitsuntersuchungen brauchen viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl, damit man die Symptome richtig interpretieren kann. 

Ultraschall

Ultraschalluntersuchung bei einer Trächtigkeitsdauer von
46 Tagen. 

Trächtigkeitsuntersuchung

Darstellung einer Trächtigkeitsuntersuchung im Phantom. 

Kontrolle mittels Fertalys 

Beim Fertalys-Test werden Eiweissbausteine nachgewiesen, die nur während der Trächtigkeit durch den fötalen Teil der Plazenta produziert werden (sogenannte Trächtigkeits-assoziierte Glykoproteine), abgekürzt mit PAG (Pregnancy-associated glycoproteins).

Keine Untersuchung ist zu 100 % sicher, die Zuverlässigkeit des Trächtigkeitstests ist vergleichbar mit der Ultraschalluntersuchung bzw. der Untersuchung von Hand durch den Tierarzt. Bei korrekter Probennahme und Tieridentifizierung sind unstimmige Ergebnisse mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auf das zwischenzeitliche Auftreten von Aborten zurückzuführen (in dem Zeitraum ab Trächtigkeitstag 28 bis zur Abkalbung kommt es bei ca. 24,4 % der Tiere zu einem Trächtigkeitsverlust ). Voraussetzung für ein zuverlässiges Ergebnis ist neben der eindeutigen Tieridentifizierung die akkurate Probennahme. Gesondert entnommene Proben mit korrekter Beschriftung des Probenröhrchens und des Auftragsscheins sind daher die 1. Wahl.

Für die Analyse werden mindestens 8 ml sauber entnommene Milch benötigt. Hierfür kann die Milch von einem einzelnen Strich, dem Gesamtgemelk oder dem Vor- oder Nachgemelk verwendet werden. Der Test liefert folgende mögliche Resultate: Trächtig, nicht trächtig, Nachtesten.

Resultat erhält man innert 3.5 h mit dem Idexx kit

Der Befund Nachtesten tritt selten auf (4 % Ergebnisse bei Kühen) und bedeutet, dass sich die Konzentration der nachgewiesenen Eiweissbausteine in einem Zwischenbereich zwischen trächtig und Nichtträchtig befindet. Für einen eindeutigen Befund muss das Tier nochmals untersucht werden. Dieser Befund kann auftreten, wenn nach einem embryonalen Fruchttod die Konzentration an Trächtigkeits-assoziierten Glycoprotein am Zurückgehen ist jedoch noch nicht auf das Niveau eines nicht-trächtigen Tieres gesunken ist. Da der Test in diesem Fall keinen eindeutigen Schluss auf den Trächtigkeitsstatus des Tieres zulässt, muss das Tier für einen eindeutigen Befund nochmals untersucht werden. In frühen Trächtigkeitsstadien <60 Tage nach Besamung sollte das Tier nach frühestens 10 Tagen nochmals getestet werden, in späteren Stadien sind Abklärungen durch den Tierarzt erforderlich.

PAGs werden von Trophoblastzellen in der Plazenta produziert. Bei embryonalem Frühtod oder bei Abort verliert die Plazenta ihre Funktion und es werden keine PAGs mehr produziert. Darauf sinkt auch die Konzentration der PAGs in Blut und Milch.

Kontrolle mittels Progesterontest

Mit dem Progesterontest kann in der Milch 3 Wochen nach der Besamung die Konzentration des Trächtigkeitshormons Progesteron, das vom Gelbkörper produziert wird, bestimmt werden. Ein positiver Test (hohe Progesteronkonzentration) ist kein Beweis für eine Trächtigkeit. Ein negativer Test (tiefe Progesteronkonzentration) ist aber ein Beweis für eine erfolglose Besamung, weil offenbar kein aktiver progesteron-produzierenden Gelbkörper auf dem Eierstock vorhanden ist. Der Progesterontest wurde für das Einzeltier von Fertalys weitgehend abgelöst, jedoch wird das Progesteron routinemässig in Robotermelkanlagen erhoben. So erhält man Informationen zum Zyklusstadium der Kühe bzw. ob sie zyklisch sind.