Wiederkauen

Problematik/Bildaussage:

Die Wiederkaubewegung am Maul ist ersichtlich.

Was funktioniert (nicht)?

Die Kuh als Wiederkäuer kaut ihr zuvor aufgenommenes Futter wieder.

Ursachen

Ca. 60 Wiederkauschläge pro Bissen sind normal und zeugen von einer wiederkäuergerechten Ration.

Eine ungenügende Wiederkautätigkeit (weniger als 54 Schläge pro Bissen) ist Anzeichen von wenig strukturiertem Futter und somit von einer nicht wiederkäuergerechten Ration. Oft ist eine Pansenübersäuerung die Folge davon. Dazu kommt es, weil die Kuh beim Wiederkauen sehr viel Speichel produziert, der puffernd wirkt im Pansen. Bei einer zu geringen Wiederkauaktivität kommt es zu einer geringeren Speichelproduktion und somit zu einer Übersäuerung im Pansen. Niedrige Milchfettgehalte weisen ebenfalls auf eine strukturarme Ration hin. Chronischer Sturkturmangel in der Ration führt schlussendlich zu Klauenrehe.

Wiederkauschläge über 70 pro Bissen zeigen eine zu strukturreiche Ration an (verholztes Futter), was ebenfalls eine Leistungseinbusse zur Folge haben kann.

Ziel

Wiederkauschläge pro Bissen von mehr als 54 bei Silorationen und mehr als 60 bei Heurationen werden angestrebt und zeugen von einer wiederkäuergerechten Ration. Daneben sollten die Milchfettgehalte mind. 4% aufweisen.

Massnahmen

Bei ungenügender Wiederkauaktivität Struktur der Ration und Futterreihenfolge überprüfen. Dazu stehen z.B. Hilfsmittel wie die Schüttelbox zur Verfügung, mit der eine TMR auf ihre Strukturanteile geprüft werden kann.

Ebenfalls Informationen über den Strukturgehalt liefern die Milchinhaltsstoffe (MLP), insbesondere der Fettgehalt. Niedrige Fettgehalte können ein Indiz für wenig Struktur in der Ration sein. Angestrebt werden Fettgehalte von mind. 4%. Überprüfung der Futterpläne und Beizug von Fütterungsspezialisten können ebenfalls nützlich werden.