Asymmetrische Gebärmutterhörner

Bildbeschreibung und Interpretation

Abgebildet ist die Gebärmutter einer Schlachtkuh. Das Organ wurde dem Schlachtkörper entnommen und die umgebenden Strukturen (grosse Teile des Bandappararats (Lig. Latum) und das Fettgewebe) abpräpariert.
Das linke Horn der Gebärmutter hat im Vergleich mit dem rechten Horn einen grösseren Durchmesser. Seine Oberfläche scheint auch glatter und weniger gefaltet zu sein. Man kann in der Wand des linken Gebärmutterhorns violett gefärbte, geschlängelte Blutgefässe durchscheinen sehen.
Das gesamte Organ wirkt vergrössert. Wahrscheinlich war es in der lebenden Kuh «nicht mehr im Becken versammelbar» - mit Sicherheit ist es «nicht unter der Hand versammelbar».

Ursachen

Die Asymmetrie der Gebärmutterhörner ist ein Symptom, das ganz unterschiedliche Ursachen haben kann. Manchmal stecken pathologische Befunde dahinter, es kann aber auch ein Zeichen natürlicher Vorgänge und Verhältnisse sein.

Bei Kühen, die vor einer Besamung untersucht werden, ist der häufigste Grund einer asymmetrischen Gebärmutter deren schlechte oder unvollendete Rückbildung nach dem Abkalben. Das Gebärmutterhorn, welches das letzte Kalb ausgetragen hat, bleibt auch nach der Geburt noch längere Zeit grösser als die andere Seite. Kann man auf der vergrösserten Seite ausserdem flüssigen oder breiigen Inhalt tasten, spricht das für eine Vereiterung der Gebärmutter (Pyometra) – oder für eine Trächtigkeit. In diesem Fall kann man am dickeren Gebärmutterhorn den Eihautgriff auslösen. Bei älteren Kühen, die schon mehrfach auf einer Organseite tragend waren, ist es ausserdem möglich, dass auch eine gesunde Gebärmutter leicht asymmetrisch sein kann. Sie können durchaus eine etwas vergrösserte Gebärmutter haben.

Ziel

Für die uneingeschränkte Besamungstauglichkeit einer Kuh ist eine symmetrische, gut zurückgebildete Gebärmutter erwünscht. Für deren Beurteilung und für die Beurteilung der Gebärmuttergesundheit spielen das Alter und die Vorgeschichte der Kuh eine wichtige Rolle.

Massnahme

Vor einer Besamung gehört – vor allem bei einem „Problemtier“ – die Untersuchung der Gebärmutter zur Beurteilung seiner Besamungstauglichkeit unbedingt dazu. Ein asymmetrisches Organ kann gute Hinweise auf pathologische Zustände (oder aber auch auf eine Trächtigkeit) geben. Nicht besamungtauglich sind Kühe mit asymmetrischer Gebärmutter, die eine chronische Gebärmutterentzündung (Endometritis), eine Vereiterung (Pyometra) oder eine mangelhaft rückgebildete Gebärmutter nach dem Abkalben haben. Wird bei einer Besamungstauglichkeitsprüfung eine asymmetrische Gebärmutter festgestellt, empfiehlt es sich, die Kuh zur weiteren Abklärung tierärztlich mit Ultraschall untersuchen und entsprechend behandeln zu lassen.