Embryotransfer aufs Empfängertier

Prinzip «Leihmutterschaft»

Das Prinzip hinter dem Embryotransfer ist die Leihmutterschaft:

Embryonen, die man durch Spülung von Spendertieren gewinnt oder die man im Labor erzeugt, werden auf passende Empfängerinnen übertragen.

Wenn der Embryo anwächst und die Trächtigkeit gut verläuft, bringt das Empfängertier das Kalb ganz natürlich zur Welt.

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Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Durchschnittlich rund 4 Embryonen
  • Trächtigkeitsraten von 60%
  • Kälber mit hohem Marktpotenzial
  • Verkürzung des Generationenintervalls
  • Funktioniert mit gesextem Samen (seleXYon)


Mehr Informationen zu den Tarifen und Kontaktdaten findest Du auf der Homepage von Swissgenetics.

So geht’s bei Swissgenetics

Dr. Rainer Saner, Embryotransfer-Tierarzt bei Swissgenetics erklärt:

«Die Pailletten werden nach dem Befüllen mit dem Embryo nicht verschweisst, sondern mit einem Plastikstopfen verschlossen. Auf diesem sind seine Identitätsdaten angeschrieben».

Frisch oder tiefgefroren

Die Embryonen werden entweder direkt im Anschluss an die Spülung auf die Empfängertiere übertragen oder sie werden im flüssigen Stickstoff eingefroren und dort gelagert.
Will man sie später einsetzen müssen sie in diesem Fall zuerst wieder aufgetaut werden.

So geht’s bei Swissgenetics

Patrick Gassner, Gruppenchef bei Swissgenetics, der schon viele Jahre Embryonen überträgt, erklärt die Logistik mit tiefgefrorenen Embryonen:

«Die Embryonen sind entweder in einem Hofcontainer auf dem Betriebe gelagert oder ich bekomme sie beim Samennachschub in meinen Container geliefert».

Auftauen im Wasserbad

Tiefgefrorene Embryonen werden bei der Übertragung aus dem Stickstoffcontainer entnommen und  im Wasserbad aufgetaut.

Einführen in Transfergerät

Nach dem Auftauen wird die Paillette am Plastikstopfen gehalten und in das Transfergerät hinein gesteckt.

Längeres Instrument

Das Transfergerät funktioniert wie ein Besamungsgerät. Es muss aber tiefer in die Gebärmutter eingeführt werden. Deshalb ist etwas länger und feiner als ein Besamungsgerät.

Plastikstopfen entfernen

Der Platikstopfen wird  mit einer scharfen Schere aufgeschnitten, so dass sich die Paillette durch den Druck des Mandrains entleeren kann.

Spezielle Einmalhülle

Eine spezielle sterile Einmalhülle wird über das «geladene» Transfergerät gezogen. Sie ist vorne rund und durch Metall verstärkt.  So lässt sie sich schonend durch die Zervix einführen.

Seitliche Löcher

An der Spitze der Hülle sind seitliche Löcher. Dort wird der Embryo in der Gebärmutterhornspitze aus der Paillette herausgedrückt.

Steriles Arbeiten

Über Transfergerät und Hülle wird noch ein zusätzlicher Schutz übergezogen. Diese Hülle ist vorne perforiert und wird im Muttermund durchstossen. So bleibt die Spitze des Transfergeräts steril.

Parat für den Transfer

Das für den Transfer vorbereitete Instrument besteht aus dem Transfergerät und seinem Mandrin selbst, der Paillette mit dem Embryo, der sterilen Einmalhülle und der Schutzhülle.

Übertragung am Tier

Der Embryo sollte so weit vorne wie möglich im Gebärmutterhorn des Empfängertiers deponiert werden.

Man muss also mit dem Transfergerät tiefer in die Gebärmutter hinein als beim Besamen

So geht’s bei Swissgenetics

Patrick beschreibt die Herausforderung beim Einsetzen so:

«Der Ablageort des Embryos in der Spitze der Gebärmutter ist einer der wichtigsten Unterschiede zur Besamung und erfordert auch für erfahrene Besamer etwas Übung». 

Nicht in der Brunst

Es ist wichtig, dass die Empfängerin im Moment der Übertragung im selben Zyklusstadium ist wie die Spenderin am Tag der Spülung.

Sie sollte deshalb ca. eine Woche nach der letzten Brunst sein.

So geht’s bei Swissgenetics

Patrick erklärt:

«Man braucht mehr Zeit für die Voruntersuchung als beim Besamen und auch ein gewisses «Gspüri», um das Transfergerät in die Gebärmutter einzuführen. Denn das Empfängertier ist in diesem Moment nicht stierig und die Zervix deshalb geschlossen.»

Funktionierender Gelbkörper

Es muss ein Gelbkörper auf dem Eierstock des Empfängertiers vorhanden sein, der Progesteron produziert – nur so kann der Embryo in dessen Gebärmutter heranwachsen. 

Auf die Seite achten

Man legt den Embryo in der Seite der Gebärmutter ab, auf welcher der Eierstock den Gelbkörper trägt. Jede Empfängerin muss vor der Übertragung deshalb untersucht werden. 

Verschlossener Weg

Zum Zeitpunkt der Übertragung sind Muttermund und Zervix beim Empfängertier fester geschlossen als bei einer Besamung, wenn sich diese während der Brunst öffnen

Zyklusstand und Embryo

An welchem exakten Zyklustag der Empfängerin ein Embryo eingesetzt wird, hängt von dessen Entwicklungsstadium ab. 

So geht’s bei Swissgenetics

Patrick schildert die Vorgehensweise:

«Die Pailletten und die Begleitpapiere der Embryonen sind exakt mit dem Entwicklungsstand des Embryos (Code Stage) angeschrieben, so dass wir die Empfänger dementsprechend aussuchen können». 

Morulae

Die meisten Embryonen aus Spülungen werden im Morula-Stadium eingefroren.

Man überträgt diese dann am Zyklustag 6 bis 7.

Blastozysten

Manche Embryonen aus Spülungen sind bereits zur Blastozyste weiterentwickelt.

Man überträgt diese am Zyklustag 7.

IVP-Embryonen

IVP-Embryonen gelten als etwas älter, da man sie erst als expandierte Blastozyste einfriert.

Man überträgt sie daher ca. an Zyklustag 7 bis 8.

Ein gesundes Empfängertier

Nur Empfängerinnen mit besten Voraussetzungen ergeben gute Trächtigkeitsraten!

Deshalb ist ein optimaler Entwicklungs- und Gesundheitszustand des vorgesehenen Empfängertiers für einen erfolgreichen Transfer entscheidend.

So geht’s bei Swissgenetics

Patrick empfiehlt:

«Man sagt, dass Rinder 15% besser tragen als Kühe. Deshalb setzt man wertvolle Embryonen lieber auf sie ein als auf Kühe. Man muss bei ihnen einfach das Erstkalbealter und ihre körperliche Entwicklung im Blick haben».

Empfehlungen für Rinder als Empfängerinnen

  • Alter:  zwischen 14 und maximal 20 Monate (nicht zu alt)
  • Gute Entwicklung, BCS: 3.00
  • Gesund und entwurmt
  • Ausgewogene Ration inkl. Mineralstoff- und Viehsalzversorgung
  • Fütterung einwandfreier, unverdorbener Futtermittel

Empfehlungen für Kühe als Empfängerinnen

  • Nur, wenn nicht genügend Rinder zur Verfügung stehen
  • Nur, wenn die Fruchtbarkeit im Betrieb im Allgemeinen gut ist
  • Nur junge Tiere, keine Altkühe
  • 80 bis 90 Tage in Laktation mit stabilem Stoffwechsel
  • Laufender, regelmässiger Zyklus

Natürlicher oder synchronisierter Zyklus

Embryonen können nach einer natürlichen oder nach einer hormonell induzierten Brunst übertragen werden.

Die Trächtigkeitsrate ist hier nicht unterschiedlich.

Weltweit werden aus Gründen der besseren Planbarkeit wohl mehr Embryonen nach induzierter Brunst eingesetzt.

So geht’s bei Swissgenetics

Patrick berichtet:

«Ich selbst mache die meisten Transfers auf Empfängertiere nach einer natürlichen Brunst.

Das ist bei den ET-Teams anders. Sie arbeiten aus organisatorischen Gründen meist mit synchronisierten Empfängern, da man das im Voraus besser planen kann».

Brunsterkennung

Egal ob natürliche oder induzierte Brunst:

Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist die Brunstbeobachtung.

Nur wenn Du die Brunst der Empfängerin richtig, zeitnah und gründlich erkennst, hast Du mit Embryotransfer Erfolg.
Der Betrieb hat also selbst einen grossen Einfluss auf das Transferergebnis.

So geht’s bei Swissgenetics

Tierarzt Rainer Saner sagt: 

«Die Qualität des Embryos trägt ein Drittel zum Erfolg bei, ein Drittel der oder die Übertragende, und ein Drittel der Betrieb mit  Empfänger- management und Brunstbeobachtung».

Patrick ergänzt:

«In glaube, SenseHub-Betriebe haben Vorteile, da sie ihre brünstigen Tiere zuverlässiger erkennen».

Wer überträgt Embryonen?

Das Einsetzen von Embryonen ist in der Schweiz eine tierärztliche Aufgabe.

Besamungstechniker*innen dürfen nach einer Weiterbildung ebenfalls Embryonen übertragen, wenn sie unter tierärztlicher Aufsicht stehen.
Für die Weiterbildung sind mindestens zwei Jahre Berufserfahrung im Besamungsdienst vorausgesetzt. Ausserdem braucht es vor Aufnahme der Tätigkeit eine Meldung an den Kanton.

So geht’s bei Swissgenetics

Patrick erklärt:

«Wir sind eine gute Handvoll Besamerinnen und Besamer, die bei Swissgenetics Embryonen übertragen. 
Begonnen haben wir auf Betrieben, die für eine regelmässige Betreuung durch das ET-Team geografisch zu weit entfernt waren. Weil wir BTs auch Embryonen übertrugen, konnten wir hier entlasten.» 

Embryo Know How

So geht’s bei Swissgenetics

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