Warnfunktion Schmerz

Problematik/Bildaussage:

Diese Kuh steht still, belastet aber ihre vier Gliedmassen nicht gleichmässig. Die rechte Hintergliedmasse streckt sie abnormal von sich. Ihr Allgemeinzustand scheint reduziert. Die Kopfhaltung ist gesenkt und der Blick geht ins leere. Die Ohren hängen und die Augen sind eingesunken.

Was funktioniert (nicht)?

In der Bewegung wird die Lahmheit mit grosser Wahrscheinlichkeit deutlicher und jede Bewegung der hinteren rechten Gliedmasse schmerzt wohl. Das Aufstehen, Gehen und Abliegen machen Mühe. Schmerzen reduzieren Durst und Appetit, Tiere mit Schmerzen sondern sich von der Gruppe ab und wirken in sich gekehrt.

Ursachen

Akuter Schmerz ist ein Hinweis, dass im Moment irgendetwas nicht stimmt. Verletzungen, Entzündungen und Infektionen schädigen die verschiedensten Gewebe. Als Folge gehen Zellen zugrunde. Die Abfallprodukte dieser Zellen lösen eine lokale Reaktion aus, deren Signale über die Nerven zum Hirn geleitet und letztlich dort als Schmerz wahrgenommen werden. Schmerz ist nicht nur schlecht. Schmerz wirkt auch ruhigstellend. Das Tier schont die „defekte“ Stelle, welche dadurch besser heilen kann. Dies macht aber nur dann Sinn, wenn die Ursache für den Schmerz behoben wurde und der Heilungsprozess begonnen hat.

Ziel

Akute Schmerzen sind immer ein Alarmzeichen und bedürfen unserer Aufmerksamkeit. Wir sollten herausfinden, was den Schmerz verursacht und diesen dann reduzieren.

Massnahmen

Folgende Fragen beantworten: Weshalb geht das Tier lahm? Wo genau liegt die Ursache? Wird es besser oder schlimmer? Braucht das Tier eine Therapie durch den Tierarzt? Braucht es eine Behandlung mit Schmerzmitteln? Bei akutem Schmerz ist die Ursache oft eindeutig erkennbar und kann gezielt behandelt werden.